Afrikanische Weissbauchigel Zucht

Allgemeine Infos


Der afrikanische Weißbauchigel
(Atelerix albiventris)

Oder auch "Vierzehenigel"


 

Allgemein:
(WBI- Weißbauchigel)

Der afrikanischer Weißbauchigel ist ein eher kleiner Vertreter in der Igelfamilie und wird nur 250 bis 700g schwer, er erreicht eine Länge von ca.15- 25 cm. Wie sein Name bereits aussagt, hat er einen typischen weissen Bauch.
WBIs sind ausschliesslich Dämmerungs- und Nachtaktiv und sollten daher Tagsüber möglichst nicht geweckt werden. Leider haben die WBI nur noch eine recht kurze Lebenserwartung von 3-5 Jahren, mit 6 Monaten ist ein WBI ausgewachsen. Ein Igel mit 3 Jahren wird bereits als Oma/ Opa betitelt.
Es gibt bereits sehr verschiedene Farbvarianten in der Weißbauchigelzucht mit genauen Farbbezeichnungen, dazu mehr auf der Seite Farbenbestimmung.

Das Quilling:


Von Geburt an bis ca. dem 6 Lebensmonat ( dann ist ein WBI ausgewachsen) ist ein Jungtier im Quilling. Das heisst das je nach Entwicklung immer wieder neue Stacheln aus dem Körper des kleinen Igels wachsen und vereinzelnt welche auch abfallen. Das heisst man findet häufiger einzelne oder mehrere Stacheln im Streu oder im Auslauf. Bisher konnte ich noch nicht feststellen das sie dadurch kahle Stellen haben, also das Stachelkleid bleibt trotzdem dicht. Man sieht wie die neuen Stacheln durch die Haut brechen. Dies kann für den Igel unangenehm und schmerzhaft sein. Sodaß er in dieser Zeit evtl auch vermehrt zickig und schlecht gelaunt reagiert. Man spricht auch gerne mal davon das der WBI in der Pupertät ist. Auch ein vermehrtes Kratzen und evtl auch gerötete Haut können Ursachen vom Quilling sein.




Der Charakter:

Jeder WBI hat seinen eigenen Charakter, ein guter Züchter kann bereits kurz vor Abgabe zu seiner Nachzucht Infos mitgeben, ob der Igel aufgeschlossen ist oder doch eher schüchtern. Natürlich kann man nie genau sagen wie sich ein Igel charakterlich entwickelt, wichtig ist aber das Igel nun mal keine Kuscheltiere sind und wenn das Tier deutlich zeigt das es nicht auf den Arm mag, sollte man das respektieren.

Wann steht ein Igel auf:
Auch die Uhrzeit wann ein Igel aufsteht ist sehr unterschiedlich. Es gibt Igel die sich schon recht früh gegen 18 Uhr blicken lassen, aber es gibt auch Exemplare die wirklich erst aufstehen wenn alle Lichter aus sind. Auch von der Jahreszeit hängt es teilweise ab. Im Sommer ist es recht spät dunkel, daher stehen manche Igel deswegen auch erst später auf.
Umgekehrt ist es im Winter, da sieht man häufiger schon aktive Stachelnasen am späten Nachmittag oder frühen Abend.

Das Verhalten:

Einkugeln und Nuffen:
Wenn ein Igel etwas nicht mag, zeigt er es deutlich indem er sich einkugelt und seine Stacheln aufstellt und anfängt zu "nuffen", eine Art schnaufen und starkes lautes Atmen. Im ganz extremen Fall fängt er zusätzlich an zu hüpfen im eingerolltem Zustand.

Das Einspeicheln:
Wenn man etwas neues ins Terrarium stellt, evtl ein Parfüm trägt, die Hände mit Salbe eincremt ect. finden das Weissbauchigel besonders interessant. Sie beginnen dann an der Stelle zu lecken und evtl auch darauf rumzu kauen (z.B. an der Jeans) das machen sie dann auch eine ganze Weile dann entsteht Schaum im Mund. Dieses übertragen sie
dann mit ihrer langen Zunge auf ihr Stachelkleid. Das sieht manchmal wirkich lustig aus, da sie dabei den Kopf nach hinten biegen um möglichst weit es verteilen zu können. Dies ist ein positives Verhalten der Igel. Sie finden neue Gerüche besonders toll.

Beißen:
In der Regel sind Weißbauchigel keine Beißer, trotzdem kann dies mal vorkommen. Entweder wenn man Futter hinhält und sie ausversehen den Finger erwischen.
Oder gerne auch wenn etwas für sie interessant riecht und sie das mal probieren wollen.
Das nennt sich dann der Kontaktbiss. Oft ist es bei Jungtieren so, das sie gerne mal einen "Finger"probieren. Dies ist aber kein böswilliges Beissen, sondern eher ein, " es riecht so toll, vielleicht kann ich das Probieren" .
Ganz selten zeigt ein Igel auch durch beißen das er etwas gar nicht toll findet.